Am Samstag, den 06. Okotober 2018, findet von 9:00 bis 15:30 Uhr im Zentrum der RWTH Aachen der fünfte Lehrerfortbildungstag Mathematik statt. Der Lehrerfortbildungstag wird gemeinsam von der Fachgruppe Mathematik der RWTH Aachen und vom Verband zur Förderung des MINT-Unterrichts (MNU) organisiert. Zielgruppe sind sowohl Lehrkräfte und Lehramtsanwärter_innen, als auch Studierende und Hochschulangehörige. Neben der Plenumsveranstaltung und sechs doppelt angebotenen Workshops zu aktuellen Themen und Entwicklungen der Schulmathematik gibt es Gelegenheit zum Austausch und Einblick in aktuelle Angebote von Hochschule und Verlagen.
Prof. Dr. Dr. h. c. Markus Hohenwarter (Johannes Kepler Universität Linz)
Der Macher von GeoGebra stellt neue Apps für Smartphones und interaktive Whiteboards vor, mit
denen dynamische Mathematik jetzt auf allen Bildschirmgrößen betrieben werden kann. Andererseits wird er auf
die neu strukturierte Materialienplattform eingehen, mit der die Entwickler aktuell versuchen, die
besten der über 1 Million frei verfügbaren Unterrichtsmaterialien leichter auffindbar zu machen.
Die dynamische Mathematiksoftware GeoGebra bietet vielfältige Möglichkeiten,
den Mathematikunterricht auf allen Ebenen zu verändern und zu verbessern.
GeoGebraTube, GeoGebraUnterrichtsplanungen, GeoGebraGroups sowie der GeoGebra
Prüfungsmodus verbinden die Vorteile des Lernen 4.0 mit den bekannten Möglichkeiten
von GeoGebra. Dadurch stellt GeoGebra eine große Chance dar, den Mathematikunterricht
reichhaltiger zu gestalten, das heißt sowohl die Lernenden aktiv werden zu lassen,
als auch mehr Mathematik in den Mathematikunterricht zu bringen.
Im Workshop sollen die neuen Möglichkeiten vorgestellt, erprobt und diskutiert werden.
Hinweis: Bitte Laptop oder Tablet mitbringen.
Textaufgaben und Aufgabentexte zu verstehen fällt mehr- und einsprachigen
Lernenden zunehmend schwer. Das Problem sitzt jedoch tiefer: es zeigt sich,
dass für den Erfolg auch in vielen LERNsituationen im MU der Sprachstand der
Kinder (nicht die Herkunft) von Bedeutung ist. Der tragfähige Ausbau von
Begriffskonzepten und von Vorstellungen zu Zusammenhängen und Verfahren
erfolgt über das Medium Sprache.
Im Workshop werden an konkreten Beispielen eigene Erfahrungen reflektiert,
verschiedene Ansätze der Sprachbildung im Mathematikunterricht betrachtet und
danach exemplarische Konzepte sprachfördernder Methoden und Strategien an Beispielen
für die Sek I/II kennen gelernt.
Hinweis: Dieser Workshop erhebt nicht den Anspruch, Probleme bearbeiten zu können, die primär (!) auf der DaZ/DaF-Ebene angesiedelt sind.
Der Workshop bietet Einblicke in die knapp dreijährige Arbeit im inklusiven
Mathe-Unterricht in den Klassenstufen 5-8 am Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim.
Neben allgemeinen Rahmen- und Gelingensbedingungen wird hierbei vor allem der Fokus
auf praktische Aspekte wie Unterrichtsöffnung, Arbeit im multiprofessionellen Team
und Classroom-Management gerichtet.
Je nachdem, welche individuellen Bedürfnisse und Erwartungen die Teilnehmer_innen an den Workshop
richten, können obige Bausteine ausgeweitet bzw. verkürzt werden, was zu Beginn des
Workshops erhoben werden soll.
Kern des Workshops werden verschiedene in der Praxis erprobte Ansätze zur Arbeit am
„gemeinsamen Gegenstand“ sein, die anhand von Unterrichtsvorhaben und konkreten
Materialien vor- bzw. zur Diskussion gestellt werden. Darüber hinaus wird den
Teilnehmer_innen Zeit und Raum gegeben, um Materialien zu sichten, sich darüber
auszutauschen und ggfs. eigene Planungen, Ideen und Anregungen im Team zu reflektieren.
Hinweis: Bitte Laptop oder Tablet mitbringen.
Soziale Netzwerke wie facebook, twitter oder instagram sind für das Leben heutiger
Lernender von großer praktischer Relevanz. Sie lassen zwischen ihren Nutzern
verschiedene Beziehungen zu, welche technisch realisiert werden müssen:
Man kann Gruppen bilden, Freunde finden, Seiten liken, andere Nutzer empfehlen
oder follower sein – ähnlich wie man im wahren Leben einander mögen,
verwandt oder jemandes Idol sein kann. Ein genauerer Blick auf die Eigenschaften
all dieser Beziehungen führt sowohl auf Begriffe wie Symmetrie und Transitivität,
als auch auf Erkenntnisse wie die Eignung von Äquivalenzrelationen zur disjunkten,
vollständigen Unterteilung von Mengen.
Im Workshop wird dargelegt, wie grundlegende algebraische Begriffe anhand des
Vergleichs mit realen und virtuellen Beziehungsstrukturen zum lebendigen
Unterrichtsgegenstand werden können: Am Computer lassen sich Relationseigenschaften
programmatisch festlegen und so für überschaubare Nutzerzahlen zugehörige
Netzwerkentstehungen simulieren. Digitale und reale Lebenswelt der Schülerinnen
und Schüler geben also Anlass, sich mit den eng hinter ihrem Lehrplan liegenden
Eigenschaften von (insbs. Äquivalenz-) Relationen auseinanderzusetzen. Umgekehrt
kann dies mittels bewusster Modellkritik zu reflektierteren Nutzungsentscheidungen
beitragen. Denn Digitale Netzwerke verlangen statisch definierte Relationseigenschaften
oder das Eingreifen Dritter auf Betreiberseite. Beides aber wird menschlichen
Sozialgefügen nicht vollständig gerecht, sondern kann sogar zu asozialen Netzwerken führen.
Bei Wahlsystemen ist die Sitzvergabe nach der Stimmabgabe oft eine Blackbox für
die Wählenden; eine Aufklärung ist hier politisch relevant und mathematisch reichhaltig:
Verschiedene Algorithmen stehen zur Verfügung, die unterschiedliche oder sogar paradoxale
Ergebnisse erzeugen können. Der normative Aspekt von Mathematisierungen wird dabei
besonders deutlich.
Spezifische deutsche Wahltraditionen führen zu weiteren mathematischen Fragen:
Wieso kann der Bundestag aktuell so groß werden?
Im Workshop werden Materialien vorgestellt, mit denen Lernende die Mathematik hinter
Wahlen mithilfe Digitaler Werkzeuge entdecken können. Zugleich können Sitzverteilungen
sowie Alternativmodelle effektiv simuliert und kritisch beurteilt werden.
Hinweis: Bitte bringen Sie Ihren eigenen Laptop mit GeoGebra mit.
Wie haben sich Lebewesen auf unserem Planeten entwickelt? Wer ist mit wem verwandt? Diese und viel mehr Fragen sind seit Jahrzehnten Thema der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussion. Gerade in den letzten Jahren wurde hierzu vermehrt Forschung mit DNA-Daten und mathematischen Methoden betrieben. Mit unserem Unterrichtsmaterial arbeiten Schüler_innen der Sek. II mit diesen Methoden. Interaktiv und computergestützt werfen sie mathematische Blicke auf das Geheimnis der evolutionären Entwicklung. Mit echten DNA-Sequenzen und mit Modellierung erarbeiten sie Methoden, mit denen Hypothesen zur Verwandtschaft erstellt werden können. Im Workshop wird das Unterrichtsmaterial vorgestellt.
Zeit | Programmpunkt | Ort |
---|---|---|
Ab 9:00 Uhr | Ankommen und Anmeldung | Aula (Hauptgebäude) |
09:30-10:45 Uhr | Begrüßung Hauptvortrag | Aula (Hauptgebäude) |
10:45-11:15 Uhr | Kaffeepause | Aula (Hauptgebäude) |
11:15-12:45 Uhr | Workshop-Schiene I | Seminargebäude Semi 90 |
12:45-14:00 Uhr | Mittagspause Gemeinsames Mittagessen (optional buchbar) | White House |
14:00-15:30 Uhr | Workshop-Schiene II | Seminargebäude Semi 90 |
Die Teilnahmegebühr beträgt 10€ (MNU-Mitglieder 5€, RWTH-Studierende frei). Wer mag, kann zusätzlich am gemeinsamen Mittagessen im White House teilnehmen (Buffet inkl. Getränk: 9€).
Der Lehrertag findet im Hauptgebäude der RWTH Aachen statt.
Adresse: Templergraben 55, 52062 Aachen
Die Workshops finden im nahegelegenen Seminargebäude "Semi90" statt.
Adresse: Templergraben 90, 52062 Aachen
Zur besseren Orientierung können Sie diese Übersichtskarte nutzen.
Wir empfehlen eine Anreise mit dem ÖPNV. Der Fußweg vom DB-Bahnhof "Aachen West" beträgt weniger als 10 Minuten.
Mit dem Bus können Sie entweder die Bushaltestelle "Technische Hochschule" (ca. 1 Gehminute) oder die Bushaltestelle
"Driescher Gässchen" (jeweils ca. 3 Gehminuten) nutzen.
Prof. Dr. Johanna Heitzer
| Tel. +49 241 80-97072 | Email: johanna.heitzer@matha.rwth-aachen.de
Marvin Titz
| Tel. +49 241 80-97071 | Email: lehrertag@matha.rwth-aachen.de